Mitteilungen der Redaktion
Verehrte Leser,
mit dem vorliegenden Heft wird der 23. Jahrgang der EINSICHT eröffnet.
In ihm wird die Debatte über die Gültigkeit der neuen Weiheriten
fortgesetzt. Ich bitte Sie, sich an dieser Diskussion zu beteiligen und
Fragen zu stellen, falls Unklarheiten auftreten. Ich werde, wenn nötig,
Ihre Anfragen auch an die Autoren weiterleiten.
Zum anderen möchte ich Ihnen ans Herz legen, dort, wo es möglich ist,
Frieden zu schließen, besonders in unseren, schon stark dezimierten
Reihen. Meines Erachtens lassen sich scheinbar unüberbrückbare Gräben
auch wieder schließen... oder einfach überspringen.
Zum Schluß habe ich noch zwei Bitten: wenn möglich, geben Sie uns bei
Anschreiben schon Ihre neue Postleitzahl bekannt. Die Umstellung auf
das neue System wird zunächst für alle, die Adressen verwalten müssen,
schmerzhaft sein, auch für uns. Zum anderen bedenken Sie bitte, daß die
Post bei ihren neuen Gebühren kräftig "zugelangt" hat: für uns bedeutet
die neue Gebührenordnung eine Erhöhung um 250% für die normalen
Büchersendungen, weswegen wir an Ihr spendenfreudiges Herz appellieren.
Vielen Dank!
Ihr Eberhard Heller
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TlTELPHOTO: Die Basilika zu Aquileia, die der Mutter Gottes und dem hl.
Fortunatus geweiht ist; Baubeginn unter Bischof Marcellinus (458-5o3),
erweitert im 9. Jahrhundert.
REDAKTIONSSCHLUSS: 21. April 1993.
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IN MEMORIAM H.H. EUGEN WEILER
Am 4. August 1992 wurde der hochw. Herr Pfr. Eugen Weiler aus
Wiechs am Randen (nördlich von Schaffhausen) von Gott in die Ewigkeit
zum besonderen Gericht abberufen. Er starb im 92. Lebensjahr und war
wohl der letzte derjenigen katholischen Priester, die unter Hitler
einige Zeit ihres Lebens im KZ Dachau zubringen mußten. Noch im
Frühjahr 1992 konnte Pfarrer Weiler, der bis auf sein Sterbebett bei
geistiger Frische war, die hl. Messe feiern. Mehr als 66 Jahre lang
brachte er so in Treue zu Gott diesem das hl. Meßopfer dar, wobei er am
Ende der 60-iger Jahre erst einige Neuerungen mitmachte, sich dann aber
auf die Lehre der Kirche besann und die Messe wieder unverfälscht
feierte. Bis 1988 konnte er das in der Pfarrkirche in Wiechs tun, bis
ihm an einem Sonntag, als er die Kirche zum Gottesdienst aufschließen
wollte, der Schlüssel gewaltsam von seinem sog. 'Konfrater' aus der
Hand herausgedreht wurde. R.i.p.
Bernhard Krug
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In memoriam
In letzter Zeit, d.h. Ende 1992 und zu Beginn dieses Jahres,
sind eine ganze Reihe von Abonnenten gestorben, für deren Seelenruhe
ich Sie, verehrte Leser, bitte zu beten. Die Gläubigen in Österreich
und Deutschland müssen auf zwei bewährte Seelsorger verzichten: auf
H.H. Prof. Johannes Pettauer aus Altenmarkt in Österreich, der sich
auch als Literat und Kunstkenner über seine engere Heimat hinaus einen
Namen gemacht hatte. Nachdem er sich zunächst eher der Econe-Szene
verbunden fühlte, hat er sich doch nach und nach zu einer theologisch
begründeteren Position zugeneigt. Er wurde bereits letztes Jahr in die
Ewigkeit abberufen. In gesegnetem Alter starb auch H.H. Pfr. Knab, der
zuletzt in Visbeck, in Norddeutschland ein Zentrum betreute. 1992
starben noch: Herr Franz Haumer aus Traunkirchen in Österreich, Frau
Rosa Schmitt, Herr Peter Fink aus Neuwied am Rhein; Herr Gustav A.
Bernauer aus der Schweiz und Herr Heinrich Radmoser aus Stadi Paura
/Österreich wurden zu Beginn dieses Jahres von Gott in die Ewigkeit
abberufen. Ihnen folgten Frau Maria Hildebrandt aus Duisburg, die sich
sehr um die Verbreitung der EINSICHT bemüht hatte, von ihr konnte ich
einen Gedichtband offerieren, in dem sie mit großer Empfindsamkeit
Situationen und Zustände schilderte. H.H. Pfr. Dr. Peter Gehring aus
Lindau am Bodensee und Herr Dr. Frank Waczek, der in Ungarn geboren
worden war, seinen Doktor in Jura gemacht hatte, dann in den U.S.A. ein
Geschäft aufgemacht hatte, wohin er ausgewandert war, verstarben zu
Beginn dieses Jahres. Herrn Waczek habe ich nicht nur persönlich
einiges zu verdanken, er war es auch, der die Redaktion über die
Verhältnisse in den U.S.A. informierte. Per Telephon habe ich vor
einigen Tagen noch durch H.H. Krier die Nachricht erhalten, daß auch
S.E. Mgr. Vida Elmer, ein sehr bescheidener Kleriker, der auch aus
Ungarn stammte und nach dem Aufstand im Jahre 1956 nach den U.S.A.
emigrierte, gestorben sei. R.i.p.
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"EINSICHT"-WERBEAKTION
Verehrte Leser,
die religiöse und auch die allgemein geistige Situation bei uns zeigt
immer stärker Züge der Resignation, aber auch der Hilflosigkeit. Ich
weise in diesem Zusammenhang nur auf den Vertrauensverlust hin, den die
öffentlichen Instutionen z.Zt. erleben. Wer kann noch wem vertrauen? Es
längst nicht mehr so, daß z.B. eine forsch agierende 'Konzils-Kirche'
mit verführerischen Schlagworten und Ideen die Gläubigen überfahren
oder manipulieren kann, wie sie will. Zwar ist in den letzten Jahren
das Glaubenswissen stark dezimiert worden oder in Vergessenheit
geraten, doch längst haben aber auch eine ganze Reihe gemerkt, daß
diese neuen Ideen nicht tragen bzw. nicht wirklich helfen können, ihre
Probleme lösen. Das, was ihnen da von den sog. 'Bischöfen' und
Theologen als geistige Nahrung angeboten wird, unterscheidet sich in
nichts von dem, was man nicht auch der BILDZEITUNG, pardon der
FRANKFURTER ALLGEMEINEN, entnehmen könnte. Alle liegen im Trend der
modernen Meinungsmache. Man denke nur an die scheinheilige Bewältigung
des Schein-Asylanten-Problems durch den sog. deutschen 'Episkopat'. Und
viele, die in Not und Bedrängnis geraten sind, gehen zu den sog.
'Gottesdiensten' oder sonstigen Reformen sehen Veranstaltungen, in der
Hoffnung, dort noch ein Minimum an Trost zu erhalten oder aus Mangel an
Alternativen.
Deshalb halte ich es für unsere Pflicht, unsere Missionsarbeit auch auf
jene auszuweiten, die ins Zweifeln gekommen sind. Wir sollten diesen
Personenkreis mit unserer theologischen Aufklärung und den pastoralen
Hilfen erreichen. Wir propagieren keinen gefühlsbedingten
Traditionalismus (der n.b. viele abstößt), sondern ein unverkürztes
Christentum, das fähig ist, auch die modernen Zeitprobleme zu lösen.
Bitte geben Sie uns Adressen von Personen, Gruppierungen und
Vereinigungen, von denen Sie annehmen, daß sie religiöse Aufklärung
nicht ablehnen.
Ihre Informationen werden wir vertraulich behandeln, besonders und
gerade gegenüber den Adressaten! Bitte helfen Sie uns auf diese Weise,
anderen in ihrer Not und Hilflosigkeit beizustehen. Vielen Dank.
Eberhard Heller
Hier abtrennen.
1. Name: Vorname:
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***
HINWEISE DER REDAKTION:
Der Sonderdruck des Freundeskreises von v. Goeschhausens "System der
Weltbürger-Republik" ist noch vorrätig. Ihre Bestellung richten Sie
entweder an die Redaktion oder an meine Privatadresse (Riedhofweg 4,
82544 Egling). Die Druck- und (erhöhten) Versandkosten betragen 17,9o
DM. Wir bitten um eine kostendeckende Spende. E. H.
Wie wir bereits mehrfach angegeben haben, können wir Ihre
Meßintentionen an Priester weiterleiten, die mit uns zusammenarbeiten.
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KORREKTUR:
Betrifft:
Rama Coomaraswamy: "Das anglikanische Drama...", EINSICHT 22/6, S. 140 f., die Bedeutung des Terminus "Spiritum principalis":
Von einem Leser, H.H. Pfr. A., erhielten wir den Hinweis, daß sich der
Autor des genannten Artikels hinsichtlich der theologischen Dignität
dieses Terminus - zumindest was den koptischen Ritus betrifft - im
Irrtum befindet. Das Gebet der Cheirotonia bei der Konsekration eines
Bischofs, welches vom Patriarchen gesprochen wird, lautet:
"Gott, gieße aus die Kraft Deines Geistes der Führung, den Du Deinen
Hl. Aposteln in Deinem Namen gegeben hast. Gib diese selbe Gabe Deinem
Diener N.N., den Du zum Bischof erwählt hast, daß er Deine hl. Herde
weide, (...) daß er Dir Gaben darbringe in der hl. Kirche. Gib ihm,
allmächtiger Vater, um Deines Christus willen die Einheit Deines Hl.
Geistes, damit er die Macht erhalte, Sünden nachzulassen nach der
Anordnung Deines eingeborenen Sohnes Jesu Christi, unseres Herrn, daß
er Priester einsetze nach seinem Befehle im Heiligtum, daß er alle
Fesseln der Kirche löse, daß er neue Kirchen baue und Altäre
konsekriere, daß er Dir gefalle durch Sanftmut und Demut des Herzens,
daß er untadelig und fleckenlos Dir das unblutige Opfer darbringe, das
Mysterium des Neuen Bundes."
(Vgl. C. Kopp: "Glaube und Sakramente der Koptischen Kirche" in: "ORIENTALIA CHRISTIANA" Tom. XXV, 1, 1932, S. 182 f.)
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