NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
FAMILIENBUND GEGEN DEN AUSSTIEG AUS DER BERATUNG -
BONN (DT/ KNA). Für das Verbleiben der katholischen Beratungsstellen in
der staatlichen Schwangerschafts-konfliktberatung hat sich das
Präsidium des Familienbundes der Deutschen Katholiken ausgesprochen. In
einer in Bonn veröffentlichten Erklärung heißt es wörtlich: "Das
Beratungsschutz-Konzept verliert mit dem Auszug der katholischen
Beratungsstellen aus dem staatlichen Beratungssystem eine entscheidende
Säule." Schwangere in noch andauernden Konfliktsituationen seien auf
Beratungsstellen angewiesen, die die erfolgte Beratung auch
bescheinigten. Mit der Ausstellung des Beratungsscheins drücke die
staaliche Ordnung ihr Bemühen um den Schutz des ungeborenen Lebens aus.
Alle Vorwürfe, die daraus eine Unterstützung der Tötung des ungeborenen
Lebens konstruieren wollten, gingen fehl. Das Konzept der gesetzlichen
Regelung, daß eine fachlich qualifizierte, an der Erhaltung des Lebens
orientierte Beratung am ehesten geeignet sei, die Schwangere in ihrer
Konfliktsituation zu erreichen und sie zum Austragen des Kindes zu
motivieren, könne irn Falle des Ausstiegs der katholischen
Beratungsstellen nicht mehr umgesetzt werden. (DT vom 27.9.97) - Dieser
Beratungsschein, mit dem "die staaliche Ordnung ihr Bemühen um den
Schutz des ungeborenen Lebens" angeblich ausdrücken will, hat nur den
einen Zweck: die Erwirkung der straffreien Abtreibung - das ist fast
die einhellige Meinung auch der Leserbriefschreiber der DT. Denn:
"Eines jedenfalls steht fest: Es geht nicht um die staatlichen Mittel
zur Hilfe für die Schwangeren (...), wie das des öfteren fälschlich
behauptet wird. Diese bekommt in gleicher Höhe auch der Bischof von
Fulda Dyba, der keineswegs aus der staatlichen Schwangerenberatung
ausgeschieden ist, wie ebenfalls immer wieder suggeriert wird, sondern
der lediglich in eine andere Form der Beratung umgestiegen ist, in der
es die fatalen Tötungsscheine nicht gibt." Katharina Börgers (DT vom
27.9.97)
SCIENTOLOGIE – GEFAHR FÜR DIE DEMOKRATIE ?
- Attacken aus den USA halten an - Bonner Parteien pochen auf
Unvereinbarkeit – Theologe rät zu "Psychomarkt"-Gesetz. – Berlin - Die
Attacken der Scientology-Organisation gegen Deutschland sind von
Spitzenpolitikern der Parteien übereinstimmend als geschmacklos und als
"Geschichtsfälschung" bezeichnet worden. 34 amerikanische Schauspieler,
Regisseure und Musiker hatten in einem von Scientology inspirierten
offenen Brief an Bundeskanzler Kohl die "Diskriminierung" dieser
Psycho-Gruppe mit der Verfolgung der Juden unter Hitler verglichen.
Kohl antwortete, die Verfasser hätten "keine Ahnung von Deutschland".
Scientology-Chef Heber Jentzsch riet daraufhin dem Kanzler,
"vorsichtig" zu sein. Die "weitaus meisten" der Unterzeichner seien
Juden. Der evangelische Scientology-Experte Andreas Finck sprach von
einem "geschickten Schachzug". In den jüdischen Gemeinden in den USA
gebe es "viele Leute, die über die Lage in Deutschland nur ungenau
informiert" seien. Daß der Kanzler von den Scientologen angegriffen
wird, hat offensichtlich damit zu tun, daß er auch Vorsitzender der CDU
ist, die auf ihrem Dresdner Parteitag 1991 einen
Unvereinbarkeitsbeschluß gefaßt hat: "Die Mitgliedschaft in der
'Scientology Church' ist mit der CDU-Mitgliedschaft unvereinbar." Das
Bundesparteigericht der CDU hat Ende 1996 die Entscheidung zweier
Landesparteigerichte bestätigt, durch die in Nordrhein-Westfalen und
Hessen Scientologen aus der Partei ausgeschlossen worden waren.
Unvereinbarkeitsbeschlüsse wurden auch von CSU, FDP und SPD gefaßt. Das
CDU-Gericht begründete die Abgrenzung mit dem für die Partei
programmatischen Bekenntnis zum christlichen Menschenbild - aber nicht
nur mit ihm. Es gehe vor allem um das Bekenntnis zur Demokratie. Auch
Scientology beteuert, den Menschen Freiheit bringen zu wollen, sagt
aber: "Da Scientology die totale Freiheit bringt, muß sie auch die
Macht und Autorität haben, totale Disziplin zu fordern." Die
Beitrittserklärung der International Association of Scientologists von
1994 nimmt den Kandidaten das Versprechen ab: "Ich unter stütze die
Zerschlagung aller Gruppen oder Organisationen, die den Zweck
verfolgen, die Anwendung der Scientology-Technologie und Freiheit für
die Menschen zu verhindern." (...) Scientology genießt in Deutschland
nicht Religionscharakter. Nach dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts
fungiert "Religion" bei Scientology nur als mißbräuchlicher "Vorwand".
Die Psycho-Gruppe wird als kommerzielle Organisation eingestuft. Gegen
eine "Religion" Scientology, auch wenn sie als mißliebig gilt, kann der
Staat wegen der im Grundgesetz verankerten Religionsfreiheit und seiner
Neutralitätspflicht wenig tun, es sei denn, es handelt sich um einen
eklatanten Verstoß gegen den Artikel 140: In ihm werden alle
Religionsgemeinschaften den "Schranken des für alle geltenden Gesetzes"
unterworfen. Hingegen hat der Staat gegen eine gefährliche
Psycho-Organisation, einen Psycho-Konzern und eine demokratiefeindliche
Kampforganisation durchaus Sanktionsmöglichkeiten, vorausgesetzt, es
liegen juristisch verwertbare Hinweise vor. GERNOT FACIUS in: DIE
WELT vom 11.1.97)
PHILOSOPH JOSEF PIEPER IN MÜNSTER GESTORBEN
- MÜNSTER (DT/dpa). Der Philosoph Josef Pieper ist am Donnerstagabend
im Alter von 93 Jahren in Münster gestorben. Das teilte am Freitag ein
Sprecher der Josef-Pieper-Stiftung mit. Pieper schrieb mehr als 50
Bücher, die in fünfzehn Sprachen übersetzt wurden. Als sein
Hauptanliegen galt die Vermittlung von Philosophie und christlicher
Theologie. Pieper versuchte, in einer klaren, allgemein verständlichen
Sprache Menschen für die Fragen der Philosophie zu begeistern. An der
Universität Münster hielt der Professor für Philosophie genau ein
halbes Jahrhundert lang Vorlesungen. (DT vom 8.11.97)
LEHMANN SIEHT LUTHER ALS GEMEINSAMEN LEHRER -
BERLIN (DT/KNA). Der Reformator Martin Luther kann nach Auffassung des
Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Bischofs von Mainz,
Lehmann, zum "gemeinsamen Lehrer" der Kirchen werden. Die verdrängten
Klischees der jahrhundertealten Kontroverse zwischen den Kirchen um
Person und Werk Luthers müßten überwunden werden, sagte Lehmann am
Donnerstagabend bei einem Vortrag in der Berliner
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Das früher überwiegend negative
Lutherbild der katholischen Kirche sei von einer positiveren Bewertung
abgelöst worden, sagte der Bischof. Auch beim protestantischen Bild des
Reformators sollten Überhöhungen "auf ein vernünftiges Maß beschränkt
werden". Lehmann empfahl, die Katechismen Luthers für das ökumenische
Gespräch der Kirchen auszuwerten. Die beiden Glaubensbücher erinnerten
an das gemeinsame christliche Erbe. Der Bischof sprach auf Einladung
der Luther-Gesellschaft Berlin. (DT vom 8.11.97)
DER BDKJ... UND ES GEHT SO WEITER
- Es ist gut, daß Gräfin N.N das "Weißbuch" angesprochen (über den
BDKJ, Anm.d.Red.) hat (Le-serbrief, DT vom 2. Oktober). Es
dokumentiert, was alles an Schritten von der Bundesleitung des Bundes
der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) und der angeschlossenen
Verbände herausgegeben worden ist. Betroffen sind auch viele
Diözesanleitungen. Was man da liest, ist geradezu un-geheuerlich: "Ein
Gott, der allmächtig ist und allwissend und über allem thront und
niemanden braucht, ist unbrauchbar für uns" (Bundesleitung der
Katholischen Jungen Gemeinde, Düsseldorf, 1994). "Leitziele sind:...
vor allem lustvolle Beziehungen zu sich selbst und zu anderen
entwickeln zu können und unterschiedliche Ausdrucksformen schwulen,
lesbischen und hetersexuellen Lebens zu akzeptieren und anzuerkennen"
(BDKJ-Positionspapier, BDKJ Rottenburger-Stuttgart, 1993).
Jugendleiter, die dem zustimmen, arbeiten auf die Zerstörung des
Glaubens und sexuelle Enthemmung hin. Katholisch kann man sie nicht
mehr nennen. Diese Leute nun schulen Judendleiter in den Pfarreien! Das
Unbegreifliche aber ist: das alles geschieht bereits seit Jahren, und
obwohl es nun ausführlich dokumentiert ist, hat man noch nirgends etwas
davon gehört, daß die verantwortlichen Stellen (die sog. dt. Bischöfe,
Anm. d. Red.) auch nur einen der Jugendverderber von seiner Stelle
entfernt hätten. Den Eltern kann man nur raten, sich genau zu
informieren, wer die Gruppe ihrer Kinder leitet und sich keinesfalls
mit billigen Ausreden beschwichtigen zu lassen. Nikolaus Vollmann,
76275 Ettlingen (DT vom 20.11.97) - Bei der Vollversammlung des
Diözesanrates von München und Freising wurde durch eine Präsentation
deutlich: Nur noch 9,5 % der Jugendlichen glauben an einen christlichen
Gott, nur 6,8 % haben eine christliche Erlösungsvorstellung - Jugend,
die seit 50 Jahren vom BDKJ beeinflußt wurde. Und der
Diözesan-'Bischof' Wetter hat noch die Unverfrorenheit, diese
'kirchliche' Jugendarbeit zu würdigen - finanziert wird sie seit eh und
je von den Dt. 'Bischöfen'! (nach DT vom 6.11.97)
VÖLKERMORD UND CHRISTENVERFOLGUNG IM SUDAN - ABER DIE WELT SCHWEIGT
- Das fundamentalistische islamische Regime im Sudan unter Präsident
Bashir verübt Völkermord und praktiziert eine unbarmherzige
Christenverfolgung. Diese Vorgänge vollziehen sich weitab von dem
Interesse der Weltöffentlichkeit. Die Weltgemeinschaft, organisiert in
den Vereinten Nationen, nimmt von diesen Untaten nicht Kenntnis,
geschweige denn, daß es zu irgendwelchen Maßnahmen gegen die Machthaber
in Khartum käme. Die Opfer werden vergessen. Diese Klage erhoben die
sudanesischen Bischöfe Adwok und Paride Taban bei einem Auftritt in der
Schweiz. Den Christen im Sudan, so die beiden Bischöfe, werden bei der
Ausübung ihrer Religion alle nur denkbaren Hindernisse in den Weg
gelegt. Von der christlichen Erziehung bis zum Kirchenbau wird die
Kirche vom Regime massiv behindert. Christen erhielten im Unterschied
zu Moslems keine Kredite; ein Christ, der eine Stelle im Staatsdienst
wolle, müsse sich erst zum Islam bekehren. Gegen die Bevölkerung im
Südsudan wird ein regelrechter Ausrottungskrieg geführt. Mit
Splitterbomben und Beschießungen von Hubschraubern aus werden die
Menschen gehindert, sich Lebensmittel zu beschaffen. Die Nationale
Islamische Heilsfront verfahre gegen die Menschen im Südsudan, als ob
diese Sklaven des Nordens seien. In einem dramatischen Appell haben die
Bischöfe Adwok und Taban die Welt aufgefordert, endlich Druck auf das
Regime in Khartum auszuüben, um Völkermord und Christenverfolgung zu
beenden. (PRIVAT-DEPESCHE Nr.44, vom 30.10.96)
CHRISTEN UND MUSLIME SOLLEN SICH BESSER KENNENLERNEN -
(DT/ KNA) Christen und Muslime sollen sich dem Willen von Papst
Johannes Paul II. zufolge besser kennenlernen. In einer am Freitag vom
vatikanischen Pressesaal veröffentlichten Ansprache an die katholischen
Bischöfe aus Burkina Faso und Niger sagte der Papst weiter, er begrüße
die meist guten Beziehungen zwischen den Anhängern des Christentums und
des Islam in beiden Ländern. Wo die freie Wahl der Religion von der
Gesellschaft anerkannt werde, gebe es eine "Atmosphäre des Respekts,
der Geschwisterlichkeit und der Wahrheit". Eine Zusammenarbeit für das
Wohl des einzelnen und der Gemeinschaft werde dadurch begünstigt, sagte
Papst Johannes Paul II. (DT vom 8.7.97)
SCIENTOLOGY UNTERHÄLT STRAFLAGER -
Angeblich auch deutsche Anhänger der Sekte interniert - Berlin (AFP/AP)
- Die Scientology-Organisation unterhält nach Dar-stellung eines
kanadischen Wissenschaftlers in den USA und Großbritannien
Umerziehungslager für Mitglieder, die sich nicht an die Vorschriften
der Vereinigung halten. Bei einer Veranstaltung von SPD und der
evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg sagte der Soziologe Stephen
Kent am Freitag in Berlin, Gerichtsdokumente und Zeugenaussagen
belegten die Existenz der Lager in Hemet, Kalifornien, in Clearwater,
Florida, sowie in East Grinstead in England. Kent sagte, möglicherweise
existierten auch in Dänemark, Südafrika und Australien solche
Einrichtungen. Dafür gebe es bislang jedoch noch nicht genügend
Beweise. In den Lagern, die RPF (Rehabilitation Project Force -
Wiedereingliederungsprogramm) genannt würden, müßten Insassen oft zehn
Stunden am Tag harte körperliche Arbeit leisten und sich einem fünf
Stunden langen Unterricht in den Lehren der Organisation unterziehen.
Die Organisation bestätigte die Existenz sogenannter
Rehabilitationszentren. Die Teilnahme an den dort angebotenen
intensiven Kursen von etwa fünf Stunden täglich sowie an ergänzenden
Arbeitsprogrammen sei aber freiwillig, sagte Sprecherin Gisela
Hackenjos in Hamburg. Nach Kents Angaben wurden auch deutsche Anhänger
von Scientology in die Zwangsarbeitslager gebracht; allerdings sei
deren Zahl nicht bekannt. Dort müßten die Insassen so lange bleiben,
bis sie die RPF-Leiter davon überzeugt hätten, daß sie ihre
"Verbrechen" gegen über der Organisation bereuten. Zu den verhängten
Strafen gehörten schlechte Schlafbedingungen, körperliche Mißhandlungen
und ständige Erniedrigungen. Bereits Anfang des Jahres hat der
bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) der
Scientology-Organisation vorgeworfen, Mitglieder in Straflagern zu
halten. Nach Angaben des kanadischen Sektenexperten hat die
Scientology-Organisation im östlichen Europa, vor allem aber in
Rußland, an Einfluß gewonnen. Beispielsweise würden in der Millionstadt
Perm die Mitglieder der Stadtverwaltung nach den Lehren von Scientology
instruiert. Der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche
Berlin-Brandenburg, Thomas Gandow, sagte auf einer Pressekonferenz,
Scientology übe vor allem im russischen Gesundheitsministerium einen
starken Einfluß aus. Zudem sei ein führender Mitarbeiter im Kreml
Absolvent eines Scientology-Colleges. Nach Angaben Gandows hat die
Organisation weltweit 75000 Anhänger. Die eigenen Angaben von
Scientology über bis zu acht Millionen Anhänger seien stark
übertrieben. (SZ vom 5./6.7.97)
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