NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
ORTHODOXER FRÜHLING -
Ungewöhnliches Wachstum in den Patriarchaten des Ostens - GENF
(DT/idea). Die orthodoxen Kirchen erleben zur Zeit dank einer
Renaissance des christlichen Glaubens in den früher kommunistisch
regierten Ländern ein ungewöhnliches Wachstum. Die Zahl aller
orthodoxen Kirchenmitglieder werde auf zwischen 200 Millionen und 250
Millionen geschätzt, berichtet der ökumenische Nachrichtendienst ENI in
Genf. Genaue Zahlen und Wachstumsraten könnten jedoch nicht angegeben
werden, da die meisten orthodoxen Kirchen keine exakten
Mitgliederzahlen erhöben. Die Orthodoxen bilden nach den Katholiken
(mit mehr als einer Milliarde Mitglieder) die zweitgrößte Konfession.
In einigen Ländern wie Rußland, Griechenland, Bulgarien oder Rumänien
repräsentieren sie die überwiegende Mehrzahl des Volkes. Die
mitgliederstärkste orthodoxe Kirche ist nach Mitteilung der Agentur die
russisch-orthodoxe Kirche, der eigenen Angaben zufolge mehr als hundert
Millionen (zwei Drittel) der 149 Millionen Einwohner der Russischen
Föderation angehören. An zweiter Stelle liegt die rumänisch-orthodoxe
Kirche mit etwa zwanzig Millionen Mitgliedern. Den dritten Platz nimmt
die griechisch-orthodoxe Kirche mit neun Millionen Mitgliedern ein,
gefolgt von den serbischen und bulgarischen Patriarchaten mit jeweils
acht Millionen. Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel vertritt
4,5 Millionen Kirchenmitglieder, von denen aber nur fünftausend in der
Türkei leben. Die georgisch-orthodoxe Kirche hat drei Millionen
Mitglieder. In den Vereinigten Staaten leben etwa eine Million. (...)
(DT vom 30.1.96)
ANMELDUNGEN ZU DEN "JUGENDWEIHEN" GESTIEGEN -
BERLIN (DT/KNA). Für die "Jugendweihe"-Feiern 1997 haben sich nach
Angaben der "Interessenvereinigung für humanistische Jugendarbeit und
Jugendweihe" 90 212 Jugendliche aus Berlin und den neuen Bundesländern
angemeldet. Wie der Präsident der Organisation, Riedel, am Donnerstag
vor Journalisten in Berlin sagte, ist dies die höchste Teilnehmerzahl
seit Gründung der Interessenvereinigung 1991. Seitdem hätten zusammen
mehr als eine halbe Million Jugendliche an den Feiern teilgenommen. Bei
den 1148 "Jugendweihe"-Veranstaltungen zwischen dem 12. April und dem
17. Mai träten unter anderem der Berliner Wirtschaftssenator Pieroth
(CDU), Bürgermeisterin Bergmann (SPD) sowie die Bundestagsabgeordneten
Kriiger (SPD), Ortleb (FDP) und Gysi (PDS) als Festredner auf. (...)
(DT vom 8.3.97)
JUGENDENTWICKLUNG IN OST- UND WESTDETSCHLAND
- Untersuchung eines Soziologen belegt, daß Jugendlichen im Osten die
Kirche oft gleichgültig ist - LEIPZIG (DT/KNA). Jugendliche in Ost- und
Westdeutschland haben nach einer Untersuchung des Soziologen Gerhard
Schmidtchen von der Universität Zürich trotz der unterschiedlichen
Verhältnisse ähnliche Werte und Moralvorstellungen entwickelt. Die
Erwartung, nach dem Zusammenbruch des Sozialismus habe sich im Osten
ein Werte- und Orientierungsvakuum entwickelt, habe sich als "Mythos"
entpuppt, erklärte Schmidtchen kürzlich in Leipzig bei der Vorstellung
einer sozial-psychologischen Untersuchung, in deren Verlauf zwischen
1993 und 1995 in West- und Ostdeutschland 5500 junge Menschen von
fünfzehn bis dreißig Jahren befragt worden waren. In beiden Teilen
Deutschlands sei es jungen Menschen wichtig, in Familie, Schule und
Beruf zuverlässig zu sein, sagte Schmidtchen. Etwa die Hälfte der
Befragten folge altruistischen Grundsätzen. (...) Unterschiede zwischen
0st und West liegen Schmidtchen zufolge in der höheren Geltung von
Werten wie Höflichkeit und Beschei-denheit im Osten. Zugleich sei dort
eine größere organisatorische Disziplin und ein ausgeprägterer Wille
zur Selbstdurchsetzung zu finden. Hinsichtlich der Gewaltbereitschaft
ergab die Studie, daß ostdeutsche Jugendliche militanter als die
Westdeutschen sind. Eine "subjektive Gewaltdoktrin" sei bei 33 % der
ostdeutschen und bei 22 % der westdeutschen Jugendlichen ausgeprägt.
Deutliche Unterschiede stellte die Untersuchung zur religiösen
Situation in Deutschland fest: In Ostdeutschland gebe es unter
Jugendlichen 64 % bekennende Atheisten, 21 % gehörten einer Kirche an.
Im Westen seien 87 % konfessionell gebunden, und 20 % bezeichneten sich
als Atheisten. Im Osten gebe es dabei "kaum einen anti-kirchlichen
Affekt", 67 % der Befragten hätten erklärt, die Kirche sei ihnen
gleichgültig. Die Kirchenferne des Ostens hat Schmidtchen zufolge
"tiefere historische Wurzeln als vierzig Jahre Sozialismus". (DT
vom 13.3.97)
JA ZUR STERBEHILFE ? -
Amsterdam/Bonn. Nach Regierungsangaben ist die Zahl der Fälle von
Sterbehilfe in den Niederlanden deutlich gestiegen. Ein
Untersuchungsbericht geht von rund 3600 Fällen im Jahr 1995 aus.
Unterdessen kann sich jeder dritte Arzt in Deutschland vorstellen, "aus
humanitären Gründen Sterbehilfe zu leisten". Das ergab eine Umfrage des
Instituts für Epidemiologische Forschung in Berlin. (AACHENER
ZEITUNG vom 28.11.96)
15 000 KINDER MÜSSEN IN ARMUT LEBEN
- Hauptursache ist die Arbeitslosigkeit der Eltern / Ältere Menschen
scheuen den Gang zum Sozialamt - Innerhalb von neun Jahren ist die Zahl
der Münchner, die in Armut leben, von 83 500 auf rund 145 700
gestiegen. Dies geht aus dem "Münchner Armutsbericht '95" hervor, den
Sozialreferent Friedrich Graffe jetzt den Sozialausschüs-sen des
Stadtrats vorgelegt hat. Die Zahl der Armen pro 1000 Einwohner hat sich
um knapp 71 % von 65 (1986) auf jetzt 111 erhöht. Standen im vorigen
Jahrzehnt als Ursachen von Armut unzureichende Versorgungsansprüche und
Krankheit im Vordergrund, so ist inzwischen die Arbeitslosigkeit an die
erste Stelle gerückt. Nach dem von der EG-Kommission definierten
Maßstab gilt als arm, wer über weniger als 50 Prozent des
durchschnittlichen nationalen Nettoeinkommens pro Kopf der Bevölkerung
verfügt. Für Mehrpersonen-Haushalte beträgt damit der Schwellenwert 669
Mark pro Kopf, bei Alleinstehenden bedeutet ein Nettoeinkommen
unterhalb von 1117 Mark Armut. Als prekär wertete Graffe die
Entwicklung bei Kindern: 98 von 1000 Kindern (1985: 53) seien
inzwischen auf Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen; insgesamt lebten
damit 15 000 Kinder [allein in München] in Armut. "Das ist bedrohlich
und bedrückend." (...) Graffe meinte, er habe keinen Zweifel, daß die
Armut immer mehr Menschen erfassen werde. "Wenn die Krankheitskosten in
Bonn um Milliarden gekürzt werden, dann steigen in München die Ausgaben
für Sozialhilfe."
Von Sven Loerzer (in SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 29.11.96)
CHINA MÖCHTE KONTROLLE ÜBER RELIGION WEITER VERSTÄRKEN
- PEKING (DT/KNA). Für eine verstärkte Kontrolle über die Religionen im
Land hat sich der chinesische Ministerpräsident Li Peng ausgesprochen.
Dies sei erforderlich, um weiterhin ein Zusammenleben der verschiedenen
ethnischen Gemeinschaften in Einheit [d.h. unter der kommunistischen
Ideologie, Anm.d.Red.] zu gewährleisten, sagte Li Peng vor dem
Nationalen Volkskongreß, dem chinesischen Parlament, in Peking. Ziel
dieser Politik sei es, die Religion mit der sozialistischen
Gesellschaft in Einklang zu bringen. Mit Blick auf jüngste religiös
motivierte Unruhen in der Volksrepublik erteilte der Ministerpräsident
allen separatistischen Tendenzen eine Absage. Ebenso bekräftigte Li
Peng vor den Abgeordneten das Festhalten der Regierung an der strikten
Politik der Geburtenkontrolle. (DT vom 4.3.97)
GERICHTSURTEIL GEGEN SCIENTOLOGY -
Machtwort zu Scientology - tz München - Dieses Urteil gegen die
Scientologen begrüßt das bayerische Innenministerium: Anbieter von
Bildungsveranstaltungen dürfen ihre Mitgliedschaft oder die Verwendung
von Methoden der umstrittenen Organisation ihren Kunden nicht
verschweigen. So hat das Landgericht München I entschieden (Az.: 10 O
3803/96). Der Kunde solle, "zumal zumindest die Gefahr einer
Indoktrination naheliegt, wissentlich und willentlich entscheiden
können." Zudem bestehe auch die Gefahr einer "mittelbaren finanziellen
Unterstützung" der Scientologen. (TZ München, 20.2.97)
SYNKRETISMUS - Unter dem Titel
"In Eintracht und Achtung miteinander leben" veröffentlichte der
Osservatore Romano (deutschsprachige Wochenausgabe) vom 19.3.1993 die
Botschaft des Präsidenten des Päpstlichen Rates für den interreligiösen
Dialog, 'Kardinal' Francis Arinze, an die Muslime zum Abschluß des
Ramadan:
"Liebe muslimische Freunde! Als Präsident des Päpstlichen Rates für den
interreligiösen Dialog ist es mir eine große Freude, euch am Ende des
Ramadan-Fastens (...) meine besten Wünsche zu übermitteln. Ich
übersende diese Glückwünsche im Geist religiöser Solidarität, denn
dieses Jahr fügt es sich, daß unsere besondere christliche Gebets- und
Bußzeit, die Fastenzeit, beinahe mit dem Monat des Ramadan
übereinstimmte. In dieser Zeit standen wir vor Gott als zwei
Glaubensgemeinschaften und brachten dem einen Schöpfer, 'dem Erhalter
und Endziel allen menschlichen Lebens' die ihm gebührende Huldigung und
Verehrung entgegen. In demütiger Haltung nähern wir uns Gott im vollen
Bewußtsein unserer Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit und bitten ihn um
Erbarmen für unser Versagen. Wir wenden uns an Gott auf der Suche nach
seiner Führung und Kraft, denn sie allein können uns bei der Erfüllung
jener Pflichten helfen, die unsere jeweiligen Religionen vorschreiben."
Arinze schließt seine Ansprache folgendermaßen: "Die Fastenzeit wie
auch der Monat des Ramadan bieten uns die Gelegenheit, unsere Gewissen
zu erforschen, unsere Sünden zu bekennen und zu Gott zurückzukehren.
Laßt uns beten, daß die göttliche Gnade uns helfen möge, in Eintracht
und gegenseitiger Achtung miteinander zu leben. Meine herzlichsten
Wünsche für das kommende Fest zur Beendigung eures Fastens." (zitiert
nach SAKA-INFORMATIONEN Mai 1993, S. 109) - Das ist Gleichsetzung von
Christentum und Islam!
SCIENTOLOGEN IM FADENKREUZ POLITISCH DIVERGIERENDER POSITIONEN -
Beckstein fordert ein energischeres Vorgehen gegen Scientology -
Diskriminierungs-Vorwürfe des amerikanischen Außenministeriums
entschieden zurückgewiesen - MÜNCHEN (DT/ KNA). Ein energischeres
Vorgehen der Bundesregierung gegen Scientology hat der bayerische
Innenminister Beckstein gefordert. Einzelne Kabinettsmitglieder wie
Norbert Blüm und Claudia Nolte hätten dies bereits getan, eine ähnliche
Intensität des Vorgehens vermisse er aber bei der gesamten Regierung,
sagte der CSU-Politiker am Mittwoch dem Südwestfunk. Beckstein erklärte
unter Hinweis auf die von Bayern und Baden-Württemberg angekündigte
Bundesrats-Initiative gegen Scientology, nur durch ein gemeinsames
Vorgehen werde es möglich sein, die Strukturen und damit auch die
Gefahren der Organisation darzustellen. Entschieden wies der Minister
die Kritik des amerikanischen Außenministeriums zurück, Scientology
Mitglieder würden in Deutschland diskriminiert. Es gehe nicht darum, in
Deutschland die Glaubens- und Gewissensfreiheit einzuschränken.
Scientology sei keine Glaubensgemeinschaft, sondern ein
"Psychokonzern". Dieser versuche unter dem Deckmantel der Religion die
"Leute knallhart auszubeuten". Es sei ein befremdlicher Vorgang, daß
die amerikanische Regierung die "haltlosen Vorwürfe" von Scientology
gegen Deutschland übernehme, sagte Beckstein in München. Das
amerikanische Außenministerium habe zwar schon früher die Kritik von
Scientology wiedergegeben, ohne sie sich zu eigen zu machen und es sei
von daher nichts Neues, daß es die Vorwürfe in seinem Menschenbericht
von neuem erwähne, erklärte Beckstein. Dennoch hätte er erwartet, daß
die amerikanische Regierung konsequent gegen die kriminellen
Aktivitäten von Scientology im eigenen Land und den Export dieser
Machenschaften vorgehe. Zugleich plädierte der Innenminister für eine
enge internationale Zusammenarbeit der von Scientology betroffenen
Staaten, einschließlich der Vereinigten Staaten. Das sollte leicht
fallen, da die Organisation mit massiven Straftaten in den Vereinigten
Staaten und europäischen Ländern in Erscheinung getreten sei. Die
Bundesregierung forderte er auf, keine "Unwahrheiten und abstrusen
Beschuldigungen" über Deutschland hinzunehmen. Zu den Maßnahmen in
Bayern gegen Scientology sagte Beckstein, der Staat dürfe nicht
zusehen, wie Menschen hemmungslos finanziell ausgebeutet und psychisch
manipuliert würden. Gerade wegen der nationalsozialistischen
Vergangenheit könne es Deutschland nicht dulden, wenn wieder totalitäre
Organisationen anträten, um sich die Welt zu unterwerfen. (DT 30.1.97)
SCHEIDUNGSREKORD - JEDE DRITTE EHE SCHEITERT -
142300 Kinder betroffen/ Wiesbaden. Die Zahl der Ehescheiungen ist
weiter gestiegen. Knapp 170000 Ehen scheiterten 1995 - zwei Prozent
mehr als 1994. Wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte, gingen
damit 1995 von 1000 bestehenden Ehen neun in die Brüche. Betroffen von
der Scheidung ihrer Eltern waren 142 300 Kinder, rund fünf
Prozent mehr als 1994. "Die Zahlen steigen seit der
Scheidungsrechtsreform von 1977 pausenlos", sagte ein Statistiker.
Mittlerweile werde ein Drittel der "modernen" Ehen geschieden.
Moderne Ehe nennen Statistiker die Verbindungen, die in den letzten 25
Jahren geschlossen wurden. 1994 lag die Scheidungsrate der "Modernen"
bei fast 34 Prozent. Dagegen hielten von den Ehen, die 1950 geknüpft
worden waren, 25 Jahre später noch 90 Prozent. Die 1957er Ehen waren
nach 25 Jahren zu rund zwölf Prozent gescheitert, vom
Hochzeits-Jahrgang 1965 war 1990 jedes fünfte Paar getrennt. (AACHENER
ZEITUNG vom 28.8.96)
BESORGNIS WEGEN "ZEUGEN JEHOVAS"
- Eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin, wonach die
Sekte der "Zeugen Jehovas" im Sinne des Artikels 140 des Grundgesetzes
als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt wurde, hat in der
evangelischen und in der katholischen Kirche große Besorgnisse
ausgelöst. Kirchen und Religionsgemeinschaften, die Körperschaften des
öffentlichen Rechts sind, dürfen auf Grund der öffentlichen
Steuerlisten Steuern erheben. Hans Gasper, Sektenbeauftragter der
katholischen Bischofskonferenz, sprach mit Blick auf das Berliner
Urteil von einer "Langzeitbombe". Das Gericht hätte, woraus ihm kein
Vorwurf gemacht werden könne, nur nach formalen Kriterien entschieden.
(...) (PRIVAT-DEPESCHE 3.1.96) - Man weint wirklich große
Krokodilstränen. Und die passen ganz und gar nicht in das allerorts
aufgezogene Bild von einer umfassenden Ökumene. - Die Möglichkeit der
Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts sollten n.b. auch
die traditions-verbundenen Katholiken ins Auge fassen, was allerdings
die Zusammenfassung aller deutschen Gruppen als Kirchengemeinden
voraussetzen würde. (Über die Formierung der Rest-Kirche als
Rechtskörper werden wir uns in einem der nächsten Hefte äußern.) E.H.
SCIENTOLOGY: "EINE NEUE SICHT DES LEBENS" -
Mit einem Prospekt, welches allen Haushaltungen als Postwurfsendung
zugestellt wird, machen die Scientologen offen Propaganda für ein Buch
des Gründers des Psycho- und Kommerz-Konzerns, L. Ron Hubbard. Und wer
läßt sich nicht für 19,80 DM die "neue Sicht des Lebens" offerieren, wo
doch alle Probleme - offene und versteckte - genug haben: also die
Scientologen bieten: "VÖLLIG NEUE ANSICHTEN ZU EINEM GLÜCKLICHEREN
LEBEN - Wenn Sie Probleme in Ihrem Leben, Ihrer beruflichen Karriere
oder Ihren Beziehungen zu anderen haben, hat man Ihnen wahrscheinlich
die falschen Lektionen erteilt. Einige sagen "Man sollte sich mit
seinen Problemen abfinden", doch die "Ergebnisse" dieser Philosophie
erleben wir jeden Tag aufs neue: zerrüttete Ehen, zunehmende
Arbeitslosigkeit, steigender Drogenmißbrauch und allgemeine
Unzufriedenheit. Um im Leben erfolgreich zu sein, muß man, genauso wie
bei jeder anderen Tätigkeit auch, die grundlegenden Prinzipien kennen,
die den Unterschied zwischen Erfolg und Versagen, zwischen Glück und
Elend ausmachen. Was man Ihnen auch immer zuvor gesagt hat, diese
Prinzipien existieren und man kann sie finden. In Scientology: Eine
neue Sicht des Lebens gibt der Philosoph und Humanist L. Ron Hubbard
eine Zusammenfassung der Ergebnisse seiner 25jährigen Erforschung
menschlichen Verhaltens und des Lebens an sich; ein außergewöhnliches
Buch, das wirklich Antworten auf die vorherrschenden Probleme des
Lebens liefert. Dieses Buch gibt Ihnen einen völlig neuen Blick auf das
Leben, und wird Ihnen dabei helfen, harmonische Beziehungen, Glück,
Selbstvertrauen und ein besseres Verständnis von Ihnen selbst und
anderen zu erlangen. Das praktische Wissen, das darin enthalten ist,
wurde von Millionen aus allen Gesellschaftsschichten verwendet, um eine
positivere Einstellung zum Leben zu gewinnen und glücklicher zu werden.
Ist es nicht an der Zeit, daß Sie richtige und ehrliche Antworten
bekommen?" - Und Sie haben noch Zweifel, daß Sie diese von Scientology
und dem Satanisten Hubbard bekommen können? E. H.
NEUES VON DER RU 486-ABTREIBUNGSPILLE
- Roussel Uclaf verzichtet auf Abtreibungspille - PARIS (DT/KNA). Das
franzosische Pharma-Unternehmen Roussel Uclaf hat sämtliche Rechte an
dem als Abtreibungspille bekannten Präparat RU 486 an seinen ehemaligen
Präsidenten Sakiz abgegeben. Wie die Hoechst-Tochter in Paris
mitteilte, ist Sakiz damit für Produktion und Vertrieb des Präparats
verantwortlich. RU 486 war von Roussel Uclaf entwickelt worden.
Amerikanische Abtreibungsgegner hatten zuletzt zu Monatsanfang zum
Boykott eines neuen Anti-Allergikums von Hoechst aufgerufen, um gegen
RU 486 zu protestieren. Sakiz hatte bereits 1993 den Verantwortlichen
bei Hoechst vorgeworfen, das Präparat RU 486 "nicht zu mögen". In einem
Interview sagte der damalige Präsident von Roussel Uclaf,
Hoechst-Konzernchef Hilger lehne das Mittel als nicht mit der Ethik
übereinstimmend ab. Dabei seien vor allem persönliche Gründe
ausschlaggebend. Das Präparat wird noch diees Jahr in den Vereinigten
Staaten in den Handel kommen. Dort besitzt die Organisation "Population
Council" die Rechte an RU 486. Die Arzneimittelbehörde hatte im Februar
die Zulassung befürwortet. (DT vom 10.4.97) - Von den "Christdemokraten
für das Leben" wird dem Konzern vorgehalten, sich nur auf
unverantwortliche Weise aus der Verantwortung stehlen zu wollen.
AMERIKANISCHER KONGRESS VERBIETET SPÄTABTREIBUNGEN –
Das Gesetz muß noch vom Senat verabschiedet werden - WASHTNGTON
(DT/KNA). Der amerikanische Kongreß in Washington hat einem Verbot der
sogenannten Spätabtreibungen zugestimmt, bei denen eine Teilgeburt
vorgenommen wird. Nach einer hitzigen, mehrstündigen Debatte fiel die
auch von der katholischen Kirche geforderte Entscheidung am
Donnerstagabend mit 295 zu 136 Stimmen. Mit dieser deutlichen Mehrheit
könnte gesichert sein, daß das von Präsident Clinton bereits
angekündigte Veto bei einer neuerlichen Abstimmung mit den
erforderlichen 290 Stimmen abgewiesen werden kann. Zuvor muß das vom
Kongreß jetzt angenommene Gesetz noch vom Senat verabschiedet werden.
Die Annahme dort gilt jedoch als sicher. Nach dem neuen Gesetz wäre es
Ärzten bei Androhung einer Strafe von bis zu zwei Jahren verboten,
Abtreibungen nach der zwanzigsten Woche vorzunehmen. Außerdem hätten
der Vater oder die Großeltern mütterlicherseits das Recht, im Falle der
Minderjährigkeit der schwangeren Frau den Arzt auf Schadensersatz zu
verklagen. Clinton hatte erklärt, jedwede gesetzliche Regelung in
dieser Frage müsse sicherstellen, daß die kleine Zahl von Frauen, bei
denen eine Spätabtreibung nötig sei, dazu auch Zugang hätten. Gegner
der Spätabtreibungen befürchten bei einer liberalen Gesetzesregelung
ein Anwachsen der Zahl dieser Art von Abtreibungen, bei der die Geburt
eingeleitet und dem Fötus das Gehirn aus dem Kopf gesaugt wird. (DT vom
22.3.97)
KRUZIFIX-URTEIL – Freiburg
(kna) - Die baden-württembergische CDU verdächtigt die
Scientology-Organisation, "Drahtzieher des Kruzifix-Urteils" gewesen zu
sein. Es gebe Hinweise auf eine Beteiligung der Organisation an der
Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, erklärte der sektenpolitische
Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Paul-Stefan Mauz. So sei das
Klägerehepaar von einem Anwalt des sogenannten "Bund gegen Anpassung"
aus Freiburg unterstützt worden. Diese Gruppierung sei ein
"verlängerter Arm" von Scientology. In der Vergangenheit habe der "Bund
gegen Anpassung" eindeutig Partei zugunsten von Scientology ergriffen,
so Mauz. Außerdem seien Werbehinweise auf Publikationen des zum "Bund
gegen Anpassung" gehörenden Freiburger "Ahriman"-Verlags in
"Propaganda-Materialien" von Scientology aufgefallen. (STUTTGARTER
NACHRICHTEN vom 9.6.96) "Die Scientologen würden nie für ihnen nicht
nahestehende oder gar unterstellte Institutionen werben", erklärte
Mauz. (DT vom 8.6.96) - N.B. Das Kruzifix-Urteil, welches bayerisches
Recht brach, hat eines auf jeden Fall deutlich gemacht, daß nämlich der
"Gott", der im GG in der Präambel angesprochen wird ("Im Bewußtsein
seiner Verantwortung vor Gott..."), schwerlich der Gott der
christlichen Offenbarung sein kann. Man mache sich nichts vor: unser
Staat, der die wahre Religion nicht achtet und nicht auf ihr aufbaut
(als absoluter Begründung seiner Rechtsnormen), hat sie längst in den
Bereich des Privaten verdrängt und sich selbst in ein a-theistisches
oder non-theistisches Gewand gekleidet. E.H.
FÜR PORNOS ZU TODE GEQUÜÄLT -
Kriminelle sollen auch einen Buben aus München ermordet haben - sw
Amsterdam (Eigener Bericht) - Eine Bande aus britischen und
holländischen Kriminellen soll in Amsterdam Pornoaufnahmen gemacht
haben, bei denen Buben gefoltert und fünf von ihnen getötet worden sein
sollen. Ihre Leichen liegen angeblich in einem See bei Amsterdam. Bei
den Buben soll es sich um Straßenkinder handeln, die zwischen acht und
vierzehn Jahre alt waren und aus München, Berlin, Dresden, London und
Bratislava stammten. Das berichtete die britische Zeitung The Guardian.
Die Polizei von Hoofddorp bei Amsterdam bestätigte zumindest, daß
Kriminalbeamte von Scotland Yard, die mit diesem Fall beauftragt sind,
in den Niederlanden nach Spuren suchen. Ein Amsterdamer Polizeisprecher
sagte, bereits 1993 sei man Gerüchten über die Tätigkeit einer
britisch-niederländischen Kinderporno-Bande nachgegangen. Das habe
damals aber zu keinerlei Ergebnis geführt. Seit Jahren halten sich
hartnäckig die Gerüchte, daß Amsterdam ein Zentrum des
Kinderporno-Handels sei, da man im "Amsterdamer Milieu" recht
unbehelligt seinen Geschäften nachgehen könne. Auch in der belgischen
Kindermord-Affäre Dutroux führten Spuren in die niederländische
Hauptstadt. Den neuen Fall einer Bande, die offenbar Kinder entführt,
sexuell mißbraucht und anschließend umbringt, haben die britischen
Journalisten Nick Davis und Eamon O'Connor nach zweijähriger Arbeit
aufgedeckt. (...) Im Mittelpunkt steht der 31 Jahre alte Brite Warwick
Spinks, der zur Zeit allerdings eine siebenjährige Gefängnisstrafe in
London absitzt. Er war wegen Vergewaltigung eines Bubens, den er
anschließend an ein Bordell in Amsterdam verkauft hatte, verurteilt
worden. Der Bub konnte damals fliehen und die Polizei verständigen.
Scotland Yard ist im Besitz von Videos, die sadomasochistische
Handlungen mit zehn Jahre alten Kindern zeigen und in Amsterdam
hergestellt worden sein sollen. Spinks, der in diesem Sommer vorzeitig
entlassen werden soll, sagte dem Guardian, daß er mit den Videos nichts
zu tun habe. Für die Herstellung anderer Videobänder haben die beiden
Journalisten nach eigenen Angaben Zeugen, denen die Flucht gelungen
war. (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Nr. 80 vom 8.4.97)
VERFASSUNGSSCHUTZ WARNT VOR RADIKALEN MUSLIMS
– BERLIN (DT/ dpa). Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat den
islamischen Fundamentalismus als "Sicher-heitsproblem Nummer eins für
Deutschland" bezeichnet. "Käme es zu einem Konflikt mit einem
islamischen Staat, hätten wir ein Potential im Land, das wirklich
gefährlich wäre", sagte Peter Frisch, Chef des Bundesamtes in Köln, der
"Berliner Morgenpost" mit Blick auf die in Deutschland vertretenen
islamistischen Organisationen. Nach Erkenntnissen der Kölner Behörde
operieren derzeit 13 islamistisch-extremistische Gruppierungen auf
deutschem Boden, schreibt die Zeitung. Sie gelten aufgrund ihrer
Aufrufe zur Gewalt und aufgrund teils gewalttätiger Aktionen als
"Gefahr für die Innere Sicherheit". Ende 1995 zählten diese Gruppen
knapp 32000 Mitglieder und aktive Anhänger. Die Tendenz sei jedoch
steigend. Die Zahl der Sympathisanten werde auf bis zu 500000
geschätzt. Derzeit leben in Deutschland etwa zwei Millionen Muslims,
berichtet die Zeitung. Die meisten seien nach Darstellung der
Verfassungschützer "Anhänger eines gemäßigten, traditionellen Islam und
verhalten sich gesetzestreu". Der Einfluß der als verfassungsfeindlich
eingestuften radikalen Muslims nehme kontinuierlich zu. (DT
27.3.97)
NEUES ZUM TURINER GRABTUCH -
Wissenschaftler finden Abdruck einer Münze aus dem Jahr 29 n.Chr. -
TURIN (DT/KNA). Das Turiner Grabtuch, das der Tradition zufolge als
Hülle für den Leichnam Jesu nach der Kreuzigung diente, ist nach
Ansicht italienischer Wissenschaftler echt. Auf dem Linnen sei jetzt
der Abdruck eines Lepton, einer Münze aus dem Jahre 29 nach Christus,
entdeckt worden, berichtete die italienische katholische Tageszeitung
"L'Avvenire" in ihrer Sonntagsausgabe unter Berufung auf die beiden an
der Turiner Universität tätigen Wissenschaftler Pier Luigi Baima
Bollone und Nello Balossino. Die römische Münze habe auf der linken
Augenbraue des auf dem Grabtuch abgebildeten Antlitzes ihre Prägung
hinterlassen und sei wohl ursprünglich auf das linke Auge gelegt
worden. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist diese Entdeckung ein
weiteres Indiz dafür, daß das Turiner Grabtuch aus der Zeit Jesu stammt
und damit echt ist. Die Fra-ge des Entstehungsdatums des Linnens, das
im Turiner Dom aufbewahrt wird, sei damit endgültig gelöst. Nach
Angaben von "Avvenire" läßt der Münzabdruck die Buchstaben "LIS"
erkennen, was "Sechzehntes Jahr" der römischen Zeitrechnung bedeute und
dem Jahr 29 der christlichen Zeitrechnung entspreche. Ein
Lepton-Abdruck mit den Buchstaben "UCAI" war bereits vor 17 Jahren über
dem rechten Auge auf dem Grabtuch entdeckt worden, ebenfalls ein
Hinweis auf Kaiser Tiberius. 1986 hatte der italienische Numismatiker
Mario Moroni bestätigt, daß mit dem Auflegen einer Münze wohl das
Schließen des Augenlids bewirkt werden sollte. Andere Wissenschaftler
hatten diese These angezweifelt, da es sich bei dem Vorgang um einen
bei Juden nicht üblichen heidnischen Brauch handele. Erst vor wenigen
Tagen hatte der Dekan des Katholischen Instituts von Toulouse,
Jean-Michel Maldame, gegenüber der französischen Tageszeitung "Le
Monde" erklärt, das Linnen stamme aus dem Mittelalter. Es sei im 14.
Jahrhundert gefertigt worden und könne nicht jenes Leichentuch sein, in
das den Evangelien zufolge der Leichnam Jesu nach der Kreuzigung
eingehüllt worden war. Der Dominikanerpater begründet seine Meinung mit
Dokumenten aus dem Mittelalter, die mit jener Datierung nach der
Radiokarbonmethode von 1988 übereinstimmten. Amerikanische
Wissenschaftler hatten im Mai allerdings die These vorgetragen, die
Reliquie stamme "fast sicher" aus der Zeit Jesu. Daß es 1988 auf eine
mittelalterliche Entstehungszeit datiert worden sei, liege an
Bakterien- und Pilzbefall späterer Jahrhunderte, die die Ergebnisse
verfälscht hätten. (DT vom 9.7.96; vgl. auch F.A.Z. vom 23.5.96)
WEITERE UNTERSUCHUNG DES TURINER GRABTUCHS –
JERUSALEM (DT/ KNA). Das Turiner Grabtuch stammt nach Überzeugung
israelischer Wissenschaftler aus Jerusalem. Eine Untersuchung des
Leintuchs, das kürzlich bei einem Feuer im Turiner Dom gerettet werden
konnte, habe ergeben, daß Pflanzenreste in dem Leintuch eindeutig auf
eine Jerusalemer Herkunft hinwiesen, heißt es in einer Mitteilung der
Hebräischen Universität Jerusalem. Avinoam Danin von der Hebräischen
Universität und Allen Wagner von der Ducan Universität in North
Carolina hätten 28 verschiedene für Israel typische Pflanzenarten
entdeckt, die in das Grabtuch eingearbeitet seien. Siebzig Prozent
dieser Pflanzen gedeihen, wie die Mitteilung ausführt, in der Wüste
zwischen Jerusalem und Jericho und blühen zumeist im Frühling. In
dieser Jahreszeit seien sie auch gepflückt worden, ehe sie in das
Leintuch eingearbeitet worden seien. Die Wissenschaftler äußerten die
Meinung, daß ihre Entdeckung vielleicht ein Beitrag zur Auflösung des
Geheimnisses um das Grabtuch Jesu sei, das immer wieder als
mittelalterliche Fälschung bezeichnet wurde. Vor allem um den
abgebildeten Kopf herum seien zahllose Blümchenteile in das Tuch
eingearbeitet oder abgebildet. Auch seien Blütenstaub und Samenreste,
die in dem Tuch entdeckt wurden, untersucht worden. Sie alle
bestätigten durch wissenschaftlich unabhängige Forschungen, daß es sich
um Pflanzen aus der Gegend um Jerusalem handele. Siebzig Prozent der
identifizierten Pflanzen könnten zwischen Jerusalem und Jericho im
Frühjahr gefunden werden. Dies weist eine botanische Landkarte aus, die
Danin vom Heiligen Land angefertigt hat. Eine der Pflanzen, der
"Zigan-Busch" wächst nur in Israel, auf dem Sinai und in Jordanien.
Sein nördlichstes Vorkommen in der Welt wurde auf dem Weg zwischen
Jericho und Jerusalem lokalisiert. Daher glaubt Danin den Ursprung des
Tuches auf die Gegend von Jerusalem beschränken zu können. Bei
künftigen Forschungen sollen weitere "Abbildungen" auf dem Tuch von den
israelischen Forschern geprüft werden. Dazu gehören ein Nagel, ein
Hammer und ein gewundener Strick, der große Ähnlichkeit mit einem
neuntausend Jahre alten Strick aus der Gegend des Toten Meeres hat,
sowie ein Schwamm. Danin behauptet, daß die abgebildeten Gegenstände
auf dem Turiner Tuch weitere Beweise dafür liefern könnten, daß es aus
dem Heiligen Land stamme. (DT 22.4.97) - Am 12.4.97 war im Turiner Dom
ein verheerender Brand ausgebrochen, der auch die Guarini-Kapelle, in
der das Grabtuch aufbewahrt wird, schwer beschädigte. Dank der mutigen
Tat eines Feuerwehrmannes (Mario Trematore) wurde die wertvolle
Reliquie unversehrt gerettet.
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