55. Jahrgang Nr. 1 / Januar 2025
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Ausgabe Nr. 9 Monat November 2004
Zeugen gesucht!


Ausgabe Nr. 11 Monat Dezember 2004
Die religioese Freiheit, ein Irrtum des Vatikanums II


Ausgabe Nr. 1 Monat Januar 2004
Jesus im Tempel zu Jerusalem


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2004
Léon Bloy: Juden und 'Christen' - Verbündete der Schande und der Schmach


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2004
Papst Pius IX.: Syllabus


Ausgabe Nr. 6 Monat Oktober 2005
Das Konzil und der viel zitierte Heilige Geist - mit Blick auf Parallelen im Mittelalter


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2005
Armut ist ein relativer Begriff


Ausgabe Nr. 2 Monat Mai 1971
Über den Papst


Ausgabe Nr. 2 Monat März 2003
Fortsetzung


Ausgabe Nr. 2 Monat März 2003
ES SIEHT SO AUS, ALS OB SICH ETWAS VORBEREITET


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2003
Lehre vom Brot des Lebens


Ausgabe Nr. 7 Monat September 2003
Über den Papst


Ausgabe Nr. 3 Monat Mai 2002
ISRAEL UND DER HEILIGE GEIST


Ausgabe Nr. 6 Monat November 2002
ES SIEHT SO AUS, ALS OB SICH ETWAS VORBEREITET


Ausgabe Nr. 5 Monat August 1971
Beweis im Zirkel


Ausgabe Nr. 6 Monat Dezember 2000
Unser Heiland und König ist geboren! (dt/engl)


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 1999
Lehre vom Brot des Lebens


Ausgabe Nr. 10 Monat Januar 1972
DIE NUKLEARBEDROHUNG DER MENSCHHEIT


Ausgabe Nr. 11 Monat Februar 1972
DIE FÜNFTE POSAUNE


Ausgabe Nr. 12 Monat März 1972
GARABANDAL


Ausgabe Nr. 3 Monat August 1998
Über die Macht der Öffentlichkeit


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1998
DIE SPEISUNG DER FÜNFTAUSEND


Ausgabe Nr. 6 Monat Februar 1999
Über die Macht der Öffentlichkeit


Ausgabe Nr. 1 Monat April 1997
EIN BEMERKENSWERTER BRIEF...


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2006
Christi Auferstehung


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1993
DER HL. ALBERTUS MAGNUS


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1996
Allen aber, die Ihn aufnahmen...


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1995
Wir feiern Gottes wertvollstes Werk


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1995
PREDIGT AUF DAS WEIHNACHTSFEST


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1995
NUR NOCH AUSLAUFMODELL?


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1991
BETRACHTUNGEN ÜBER DIE GEHEIME OFFENBARUNG 12,18 - 13,12


Ausgabe Nr. 3 Monat September 1991
ENTSCHEIDUNGEN, DIE NICHT IN UNSER BELIEBEN GESTELLT SIND


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1990
ZWISCHEN ZWEI STÜHLEN


Ausgabe Nr. 6 Monat März 1991
JOHANNES PAUL II. IN MEXIKO


Ausgabe Nr. 3 Monat September 1989
DER HEILIGE JOHN FISHER


Ausgabe Nr. 7 Monat April 1990
ZUR PROBLEMATIK DER RESTITUTION DER KIRCHLICHEN HIERARCHIE


Ausgabe Nr. 7 Monat April 1990
DER GREUEL DER VERWÜSTUNG


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1988
DIE JÜDISCH-FREIMAURERISCHE UNTERWANDERUNG DER KIRCHE


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1988
DER HL. PETRUS COLESTINUS


Ausgabe Nr. 3 Monat September 1988
DIE ZWIELICHTIGKEIT DER GESTALT JOHANNES XXIII., Fortsetz.


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1988
DER VERBORGENE, ABER SIEGREICHE WEG DER FREIMAUREREI


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai/Juni 1987
DAS DRITTE GEHEIMNIS VON FATIMA


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1987
DIE KIRCHE WIRD EINE SCHRECKLICHE KRISE DURCHMACHEN!


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1987
DIE PARUSIE, II. Kap


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1987
DIE PARUSIE, IV. Kap


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1987
DIE PARUSIE, VI. Kap


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1987
DIE PARUSIE, IX. Kap


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1987
DIE PARUSIE, X. Kap und Anhang


Ausgabe Nr. 6 Monat März 1988
JOHANNES PAUL II., SEIN SELTSAMER ÖKUMENISMUS UND W. SOLOWJEW


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1986
DER WIEDERAUFBAU DER KIRCHLICHEN HIERARCHIE


Ausgabe Nr. 5 Monat Januar 1987
PREDIGT AM FESTE DER ERSCHEINUNG DES HERRN


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1984
FREUT EUCH IM HERRN ALLEWEGE, ABERMALS SAGE ICH: FREUET EUCH! (PHIL. 4,4)


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 1984
WIE DIE RÖMISCHE ZITADELLE FIEL


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 1984
LESERBRIEFE, LESERMEINUNG...


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1984
EINE KIRCHE OHNE BISCHÖFE?


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1984
WEIHNACHTEN!


Ausgabe Nr. 6 Monat Februar 1985
NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...


Ausgabe Nr. 10 Monat Nov., Sondernummer 1983
DIE, DIE WEINT - UNSERE LIEBE FRAU V. LA SALETTE, Kap. 1-7


Ausgabe Nr. 10 Monat Nov., Sondernummer 1983
DIE, DIE WEINT - UNSERE LIEBE FRAU V. LA SALETTE, Kap. 8-12


Ausgabe Nr. 10 Monat Nov., Sondernummer 1983
DIE, DIE WEINT - UNSERE LIEBE FRAU V. LA SALETTE, Kap. 13-19


Ausgabe Nr. 10 Monat Nov., Sondernummer 1983
DIE, DIE WEINT - UNSERE LIEBE FRAU V. LA SALETTE, Kap. 20-26


Ausgabe Nr. 10 Monat Nov., Sondernummer 1983
DIE, DIE WEINT - UNSERE LIEBE FRAU V. LA SALETTE, Anhang II/1


Ausgabe Nr. 2 Monat August 1982
ZUM TODE VON H.H. PFR. JOSEPH LEUTENEGGER


Ausgabe Nr. 3 Monat Oktober 1982
DER ANTICHRIST


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1981
PREDIGT ZUM EVANGELIUM VOM 7. SONNTAG NACH PFINGSTEN


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1980
JEDER MUSS SICH ENTSCHEIDEN!


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 1980
DER GREUEL DER VERWÜSTUNG


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1980
DIE SCHISMATISCHE KIRCHE


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1980
CHRISTUS IST UNS GEBOREN, KOMMT LASSET UNS ANBETEN


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1979
AUFRUF AN ALLE RECHTGLÄUBIGEN PRIESTER


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1979
LITURGISCHE REFORMEN


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1979
ER KAM IN SEIN EIGENTUM, ABER DIE SEINEN NAHMEN IHN NICHT AUF


Ausgabe Nr. 1 Monat Juni 1978
AUFRUF


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1978
DER GREUEL DER VERWÜSTUNG


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1978
DER ANTICHRIST


Ausgabe Nr. 7 Monat April 1979
PROPHETEN UND PROPHEZEIUNGEN


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1977
ALLES WIRD IN ERFÜLLUNG GEHEN


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1977
FALSCHER PAPST, UND ANTICHRIST


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1977
ALLES WIRD IN ERFÜLLUNG GEHEN


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1977
ZUM HEILIGEN WEIHNACHTSFEST


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1976
ICH WILL DIR ZEIGEN, WAS HERNACH GESCHEHEN SOLL. (Apok. 4,1)


Ausgabe Nr. 6 Monat Februar 1977
DIE WEISSAGUNG DES PROPHETEN DANIEL VON DEN 70 WOCHEN


Ausgabe Nr. 6 Monat Februar 1977
DER ANTIMODERNISTENEID


Ausgabe Nr. 6 Monat Februar 1977
MARIA, UNBEFLECKT EMPFANGENE, BITT FÜR UNS!


Ausgabe Nr. 13 Monat Juli 1975
S A C H R E G I S T E R - A bis Z


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1975
DIE PROPHEZEIUNGEN DES HERRN VON CAZOTTE (1)


Ausgabe Nr. 2 Monat April 2007
Die Prophezeihungen des Herrn von Cazotte


Ausgabe Nr. 2 Monat Mai 1974
FREIMAUREREI UND VATIKAN II


Ausgabe Nr. 78 Monat Oktober/Nov. 1974
DIE GROSSE SCHLACHT DES ANTICHRIST


Ausgabe Nr. 3 Monat Mai 2007
Ratzinger und die heidnischen Sexual-Götter


Ausgabe Nr. 1 Monat April 1972
DER HL. BENEDIKT JOSEF LABRE


Ausgabe Nr. 2 Monat Mai 1972
VORZEICHEN DER ENDZEIT


Ausgabe Nr. 3 Monat Juni 1972
NUR DIE INNERE UMKEHR ....


Ausgabe Nr. 4 Monat Juli 1972
ZU DEN PAPSTWEISSAGUNGEN DES HL. MALACHIAS


Ausgabe Nr. 11 Monat Februar 1973
Christus, der König


Ausgabe Nr. 12 Monat März 1973
EINSICHTEN


Ausgabe Nr. 8 Monat November 1973
Wurzel, Stamm und Krone


Ausgabe Nr. 10 Monat Januar 1974
Der Eid gegen die Irrtümer des Modernismus


Ausgabe Nr. 45 Monat Juli/August 1973
WENN DIE MUTTERGOTTES RUFT


Ausgabe Nr. 6 Monat Dezember 2007
Gedanken über den Antichrist


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2007
Ausgewählte Predigten und Beiträge


Ausgabe Nr. 1 Monat März 2008
Die inspirierte Vorausschau des hl. Apostels Paulus


Ausgabe Nr. 3 Monat August 2008
Die Ungültigkeit des neuen Ritus der Bischofs'weihe'


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2009
Visionen über die Endzeit und den Antichrist


Ausgabe Nr. 2 Monat Mai 2010
Verhandlungen mit Rom


Ausgabe Nr. 2 Monat Mai 2010
Verhandlungen mit Rom (Fortsetzung)


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 2010
100 Jahre Antimodernisteneid


Ausgabe Nr. 12 Monat März 2011
A. 15. Zusammenfassung der Ergebnisse aus Teil A.


Ausgabe Nr. 1 Monat März 2011
Vor 580 Jahren wurde Jeanne d'Arc in Rouen verbrannt


Ausgabe Nr. 3 Monat Sptember 2011
Die Ungültigkeit des neuen Ritus der Bischofs‘weihe‘


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2012
Brief an Herrn Gilbert Grisé


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 2013
Das Kindlein von Bethlehem


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 2013
Bartholomäus Holzhauser


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 2013
Ist Jesus Christus der Sohn Gottes?


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 2013
Aus den Visionen der Anna Katharina Emmerich


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2014
Scivias


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2014
Mitteilungen der Redaktion, Hinweise


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 2014
Die Vision des Kaisers


Ausgabe Nr. 4 Monat September 2015
Die Irrtümer des II. Vatikanums und ihre Überwindung durch die Erkenntnis Christi als Sohn Gottes


Ausgabe Nr. 3 Monat September 2016
Et regnabunt cum Christo mille annis


Ausgabe Nr. 4 Monat November 2016
Et regnabunt cum Christo mille annis


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2017
Et regnabunt cum Christo mille annis


Ausgabe Nr. 2 Monat Mai 2017
Et regnabunt cum Christo mille annis


Ausgabe Nr. 4 Monat November 2018
Weihnachten 2018


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 2019
Weihnachten 2019


Ausgabe Nr. 2 Monat März 2020
Die Evangelien auf historischem Prüfstand


Ausgabe Nr. 2 Monat April 2022
Salus ex Judaeis est.


Ausgabe Nr. 3 Monat Juni 2022
Das Pfingstfest


Ausgabe Nr. 6 Monat Dezember 2023
Wo ist Jesus Christus heute?


Ausgabe Nr. 6 Monat Dezember 2023
Die Einheit der Kirche wiedererlangen?


Ausgabe Nr. 2 Monat März 2024
Aspicite nobis illusiones - Prophezeit uns Illusionen!


Ausgabe Nr. 5 Monat August 2024
Auslaufmodell


Ausgabe Nr. 6 Monat September 2024
Die schockierende Wahrheit


Léon Bloy: Juden und 'Christen' - Verbündete der Schande und der Schmach
 
Juden und 'Christen' - Verbündete der Schande und der Schmach (1)

von
Léon Bloy

"Dies habe ich euch gesagt, damit ihr nicht Anstoß nehmt. Sie werden euch ausstoßen aus den Synagogen; ja, es kommt die Stunde, da jeder, der euch tötet, vor Gott einen heiligen Dienst zu verrichten glaubt. Und das werden sie euch tun, weil sie weder den Vater erkannten noch mich. Aber dies habe ich euch gesagt, damit beim Kommen ihrer Stunde ihr euch erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Dies habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war. Nun aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wohin gehst du? Sondern weil ich dies euch sagte, hat die Trauer euer Herz erfüllt. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich fortgehe; denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Helfer nicht zu euch kommen; wenn Ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn dieser kommt, wird er der Welt den Nachweis bringen über Sünde, über Gerechtigkeit und über Gericht: über Sünde, weil sie nicht an mich glauben; über Gerechtigkeit, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; über Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch hinführen zur vollen Wahrheit; denn nicht von sich aus wird er reden, sondern was er hört, wird er reden, und das Kommende wird er euch künden. Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er nehmen und euch künden. Alles, was der Vater hat, ist mein; deswegen sagte ich: Er wird von dem Meinen nehmen und es euch künden." (Joh. 16, 1-14) (2)

***

Schweigen!
Eine Stimme aus der Tiefe.
Eine Stimme aus der Verbannung - ganz fern erst, schwach und fast erstorben, die anzuschwellen scheint, indem sie aus der Tiefe emporsteigt.
- Die erste Person ist die, welche spricht.
- Die zweite Person ist die, zu der gesprochen wird.
- Die dritte Person ist die, von der gesprochen wird.
Diese dritte Person bin Ich, Israel, praevalens Deo, überaus mächtig durch Gott, Sohn Isaaks, Sohn Abrahams, Erzeuger und Segenspender der zwölf jungen Löwen, die an den Stufen des elfenbeinernen Thrones aufgestellt sind zu Diensten dem großen König und zum ewigen Ärgernis der Völker.

Ich bin der Abwesende von überall, der Fremdling aller bewohnbaren Stätten, der Verschwender des Vermögens; und meine Zelte sind auf so trostlosen Hügeln aufgeschlagen, daß sogar die Würmer in den Gräbern den Befehl erlassen haben, die Pfade in meine Einöde auszulöschen.

Kein Schleier ist meinem Schleier vergleichbar, und kein Mensch kennt mich, weil niemand außer dem Sohne Mariens das unendlich doppelsinnige Rätsel meiner Verdammung hat erraten können.

Selbst in jener Zeit, als ich gesund und herrlich schien, in jenen alten Zeiten voll der Wunder, die dem Geschehen auf Golgatha vorausgegangen sind, haben mich meine eigenen Kinder nicht erkannt, und oft weigerten sie sich, mich aufzunehmen, denn mein Joch ist nicht sanft und meine Bürde sehr schwer.

So trage ich immer die schreckliche Reue Jehovas, den es "reute, die Menschen und Tiere erschaffen zu haben" (3), und man sieht so gut, daß ich sie genau so trage, wie Jesus die Sünden der Welt getragen hat!

Deshalb bin ich mit dem Staub vieler Jahrhunderte bedeckt.
Trotzdem werde ich mit der unverlierbaren Autorität eines Patriarchen sprechen, der ich hundert Mal mit der Sprache des Allmächtigen belehnt worden bin.

Ich liebe meine Söhne aus Juda und Benjamin nicht sehr, weil sie den Sohn Gottes gekreuzigt haben. Sie sind zwar die echten Nachkommen ihrer beiden Ahnen, die ich gezeugt, und die ich einst mit zwei wilden Tieren verglichen habe.

Aber sie haben ihre Züchtigung erduldet, und ich habe mich nicht geweigert, der Gemahl und Mitträger ihrer äußersten Verwerfung zu sein.

Wenn ich daran denke, daß ich meinen Bruder Esau treulos beraubt habe, so war es nur gerecht, daß ich bis in meinen letzten Nachkommen die Mitschuld an einer Treulosigkeit auf mich nahm, die das Heil des Menschengeschlechtes vorbereitete, indem sie mich selbst der Herrschaft über alle Reiche beraubte.

Allerdings wußten diese elenden Kinder nicht, daß sie so die Verwirklichung der Visionen und Prophezeiungen erfüllten, und daß durch ihr namenloses Verbrechen ohne Maß das blutige Reich der zweiten Person ihres Gottes eingesetzt wurde, das auf die Herrschaft der ersten folgte, die sie aus dem leidvollen Ägypten errettet hatte.

Von nun an muß die Thronbesteigung der dritten Person erwartet werden, deren Siegel auf meinem Antlitz ist, die alle Vorhänge in allen Tempeln der Menschen zerreißen und alle Herden in der strahlenden Einheit versammeln wird.

Doch diese Dinge werden nicht geschehen, bevor man "die Greuel der Verwüstung in der heiligen Stadt" gesehen hat, das heißt bevor die Christen, diese hartnäckigen Tadler meiner treulosen Nachkommenschaft, nicht ihrerseits mit noch größerer Blutgier die Greueltaten, die sie ihr vorwerfen, selbst vollbracht haben.

Hört, ihr Christen, auf die Worte Israels, auf den Vertrauten des Heiligen Geistes. Der da ist, kann immer nur sich selbst wiederholen, und der Herr der Herren dürstet immer danach zu leiden ...

Wenn der Verheißene, der der Tröster genannt wird, kommt, Besitz zu ergreifen von seinem Erbe, so muß euch Christus notwendig verlassen haben, da er erklärte, dieser Tröster könne erst dann kommen, wenn er vorher fortgegangen sei. (4)

Denn eines Tages wird er euch scheinbar verlassen, wie sein Vater Jerusalem und ihn selbst verließ, und ihr werdet ebenso unerbittlich wie die Juden "der ewigen Schmach und der ewigen Schande, die niemals vergessen wird" (5), ausgeliefert sein.

Seht ihr denn nicht, daß wir von nun an die Tischgenossen beim selben Mahl der Schande sind, und daß wir gemeinsam unter der Geißel des Eintreibers gehen?

Haben denn eure Gelehrten, die euch nun so lange schon unterrichten, nicht begriffen, daß die beiden Hurenschwestern, von denen Ezechiel spricht, Jerusalem und Samaria überlebt haben, daß sie immer leben in der Ewigkeit des Symbols, und daß sie heute Synagoge und Kirche heißen?

"Weil du auf dem Wege deiner Schwester gegangen bist, sprach Gott, der Herr, zur Jüngeren, so will ich ihren Kelch in deine Hand geben.

Du wirst den Kelch deiner Schwester trinken, den weiten und tiefen Kelch, du wirst wohnen in Spott und großem Hohn ...

Du wirst voll sein von Trunkenheit und Schmerz durch diesen Kelch der Trauer und der Trübsal, den Kelch deiner älteren Schwester, der Hüterin ohne Treue, die sich befleckt hat mit dem Schmutz der Völker.

Du wirst ihn trinken und ihn leeren bis zur Bodenhefe, du wirst seine Scherben verschlingen und dir die Brüste zerreißen ...

Und ihr werdet beide ausgeliefert sein der Empörung und dem Raub, gesteinigt von allen Völkern und getrieben in die Schneide ihrer Schwerter" (6)

Er wird sich dann einen Steinwurf weit von euch zurückziehen (7), dieser Erlöser, der ohnmächtig war, euch aufzuwecken, und eure Seelen werden von ihm verlassen sein wie die Tabernakel seiner Altäre am Tage der Qual, am Freitag der Klage.

Verlassen von Dem, der eure Stärke und eure Hoffnung ist, wird das Weltall, erstarrend vor Entsetzen, die unenthüllbare Qual des Heiligen Geistes schauen, der von den Gliedern Jesu Christi verfolgt wird.

Die Passion wird von neuem beginnen, nicht mehr inmitten eines wilden und verabscheuten Volkes, sondern am Kreuzweg und am Nabel aller Völker, und die Weisen werden begreifen, daß Gott seine Quellen nicht verschlossen hat, sondern daß das Evangelium des Blutes, das sie für das Ende der Offenbarungen hielten, seinerseits wie ein Altes Testament ist, das den Tröster des Feuers verkünden soll.

Dieser unerhörte Besucher, den ich seit viertausend Jahren erwarte, wird keine Freunde haben, und sein Elend wird die Bettler den Königen gleichmachen.

Er wird der Dunghaufen sein, auf dem der arme Idumäer saß und seine Schwären auskratzte. Man wird sich über ihn beugen, um den tiefsten Grund des Leidens und der Verworfenheit zu erblicken.

Bei seinem Nahen wird sich die Sonne in Finsternis und der Mond in Blut verwandeln; die stolzen Ströme werden zurückweichen wie scheuende Pferde; die Mauern der Paläste und die Mauern der Zuchthäuser werden vor Angst schwitzen.

Die verwesenden Leichen werden mit duftenden Essenzen übergossen, die man kühnen Seefahrern abkauft, um sich gegen ihren Pesthauch zu schützen, und in der Hoffnung, ihrer Berührung zu entgehen, werden die Vergifter der Armen oder die Mörder der Kinder rufen: "Ihr Berge, fallet über uns!"

Nachdem der Ekel das Mitleid vernichtet hat, wird er sogar den Zorn töten, und dieser Geächtetste unter allen Geächteten wird stillschweigend noch von den mildesten Richtern verdammt werden.

Jesus hatte von den Juden nur den Haß geerntet, und welch einen Haß! Die Christen werden dem Tröster das in Fülle geben, was den Haß noch übertrifft. Er ist so sehr der Feind, so sehr mit diesem Luzifer, der Fürst der Finsternis genannt wurde, eins, daß es selbst in seliger Schau fast unmöglich ist, sie zu trennen. Wer es fassen kann, der fasse es. (8)

Die Mutter Christi ist die Braut dieses Unbekannten genannt worden, den die Kirche fürchtet, und sicherlich wird aus diesem Grunde die allerweiseste Jungfrau unter dem Namen "Morgenstern" und "Geistliches Gefäß" angerufen.

Um die "Entfesselung" des Abgrundes herbeizuführen, wird die Kirche der Märtyrer und Bekenner, die zu den Füßen Mariens kniet, gegen den Schöpfer-Geist mit einer friedenshungrigen Wildheit die Entfesselung der Synagoge erneuern müssen.

Das Herz der Menschen aber würde verdorren schon beim Gedanken an diese glühende Sonnenwende des Sommers der Welt, in der selbst die Wesenheit des Feuers in den sieben Glutöfen der sieghaften Liebe murren wird, und in der der geizige, so lange verfluchte und so lange mit Kot begossene Feigenbaum endlich die einzige Frucht der Freude und des Trostes wird spenden müssen, die das "Ausspeien" Gottes zu beendigen vermag.

Dann wird es ganz einfach sein, daß der Gekreuzigte herabsteigt, da das Kreuz seiner Schmach mit Recht das ewige Bild und Gleichnis des unsteten Befreiers ist, nach dem er neunzehn Jahrhunderte lang gerufen hat, und dann wird man zweifellos auch verstehen, daß ich selbst dieses Kreuz bin, vom Kopf bis zu den Füßen! ...

Denn das Heil der Welt ist an mich, an Israel, geheftet,
und von mir muß es "herabsteigen".


Antony , am Feste der Enthauptung des heiligen Johannes Baptista, 1892.

Léon Bloy (aus: "Das Heil durch die Juden" Wien und Leipzig 2002, S. 104 ff.)

Anmerkungen:
(1) Ãœberschrift und Motto von der Redaktion EINSICHT.
(2) Wie die Juden Christus gekreuzigt haben, als sie den Gottessohn, das Wort (Joh. 1,1), der Gotteslästerung bezichtigten (Matth. 26, 65 f.), so wollen die modernen Christen heute den Hl. Geist zum Schweigen verurteilen, als sie den Geist der Wahrheit abgewürgt und erdrosselt haben, den Lebensspender, der gesandt wurde, uns "zur vollen Wahrheit" zu führen. Und so kooperieren heute Synagoge und 'Konzils-Kirche' als Verbündete des Verrats an Gott. Eberhard Heller
(3) Genesis, Kap. 6, 7.
(4) Johannes, Kap. 16, 7.
(5) Jeremias, Kap. 23, 40.
(6) Ezechiel, Kap. 23, 31-47.
(7) Lukas, Kap. 22, 4 1.
(8) Diese Zeilen hatten die Ehre, einen Jesuiten zu ärgern, der behauptete, solche Anschauungen zerstörten das Dogma. "Ist das eine metaphorische Angleichung oder eine absolute Behauptung?" Mit dieser Frage zog er wie Popilius Laenas einen Kreis um mich. Wie soll man einem Kopf, der mit Formeln vollgestopft ist, klar machen, daß die Schwierigkeit aufhört, und der Kreis zum Beispiel sofort durchbrochen ist, wenn man diese Stelle mit dem liturgischen Gebet am Karsamstag vergleicht: "Lucifer, inquam, qui nescit occasum?" Die wenigen Christen, die ihren Verstand noch gebrauchen, können feststellen, daß es sich weder hier noch dort um eine Metapher handelt, noch weniger um eine strikte Behauptung im Sinne der geoffenbarten Lehre, sondern einfach darum, das Mysterium zu bestätigen, die Gegenwart des Mysteriums, zum Ärgernis der Dummköpfe oder der pedantischen Theologen, die behaupten, es sei doch alles ganz klar.


 
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