54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. Was ist das eigentlich: Die Häresie?
2. SPRÜCHE DER VÄTER
3. DER WIEDERAUFBAU DER KIRCHLICHEN HIERARCHIE
4. UNTERWEGS ZUR WELTEINHEITSRELIGION
5. WENN APOSTASIE ZUR NORM WIRD
6. DER HL. JOHANNES KAPISTRAN
7. COMMUNIQUÉ DES ST. PETRUS CANISIUS-KONVENTES
8. VOM LEID DER ANDEREN
9. BILANZ DES SCHRECKENS: 3 MILLIONEN DEUTSCHE STARBEN
10. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
11. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
MITTEILUNGEN DER REDAKTION
 
MITTEILUNGEN DER REDAKTION

Verehrte Leser,

München, 11. April 1986 am Fest des hl. Papstes Leo I,

in dem vorliegenden Heft fehlt vielleicht eine Bilanz mit der Überschrift "Zehn Jahre danach", zehn Jahre nach dem Verbot der hl. Messe und zehn Jahre nach der Freigabe der Abtreibung. Beides hängt ursächlich zusammen. Dem geistigen Mord folgte der physische. Wenn man das geistig religiöse Leben erstickt, gibt es keinen Grund mehr, das physische zu schonen... inzwischen bahnen sich Verhältnisse wie im Dritten Reich an. Dort werden die Seelen von der unmittelbaren Teilhabe am Leben mit Gott, von Seinem übernatürlichen Gnadenstrom abgetrennt, im anderen Fall das keimende Leben, das auf die Verbindung mit der Mutter angewiesen ist. Und beide Male sterben sie: die hungernden Seelen, denen das "lebendige Brot" vorenthalten wird, und das werdende Leben. Die Schande, die sich im geistigen Bereich abzeichnet, wird im physiologischen überlaut manifest. Es gehört schon eine enorme Brutalität, Rücksichtslosigkeit, ein überdimensionaler Haß gegen Gott, Heuchelei und Perversion dazu, um beide Schandprogramme gerade durch die Institutionen, Kirche - besser: 'Kirche' - und Staat, noch 'offiziell' legitimieren' zu lassen, die eigentlich zur Bewahrung des übernatürlichen Heils bzw. für die Sicherung des Lebens installiert sind: dort das Verbot der sog. deutschen 'Bischöfe' am 1. Fastensonntag 1976, jener Bischöfe, die im Rahmen ihres 'Ökumenismus' vorgaben, tolerant zu sein, hier die Gesetzesänderung des § 218 StGB durch eine Regierung, die sich 'sozial' und 'liberal' nannte.

Bezeichnenderweise hat man, von geringen Ausnahmen abgesehen, in der Öffentlichkeit feige dazu geschwiegen, zu beiden Verbrechensprogrammen. Über die Folgen des geistigen Mordes ist in den letzten Jahren in unserer Zeitschrift viel geschrieben worden, ebenso einiges über die Abtreibung und ihre Folgen. Auf den Mord an den ungeborenen Kindern werden wir in einem der nächsten Hefte noch ausführlicher eingehen.

Beschämend ist, wenn man die Bemühungen untersucht, die zur Rettung des Heils und des ungeborenen Lebens unternommen worden sind. Viele Aktivitäten, die gestartet worden sind - Errichtung von Meßzentren z.B. im religiösen Bereich -, scheiterten an persönlichen Unzulänglichkeiten oder an direktem Boykott. Unerklärlich ist auch, warum sich viele der Kleriker, die zum Widerstand gezählt werden möchten, die stolz auf irgendwelche Schlachten mit ihren Ordinariaten verweisen, den Gläubigen und auch ihren Konfratres, die eine gemeinsame Pastoral aufbauen wollten, verweigern. - Im politischen Bereich wurde das Abtreibungsprogramm sogar von den Parteien übernommen, die in ihrem Namen ein "C" tragen. Es gibt nur zwei, drei kleinere Parteien - darunter die Deutsche Zentrumspartei -, die Front gegen den derzeitigen ß218, gegen die Freigabe der Abtreibung, gegen all die Gen-spielereien, d.i. Experimentieren mit dem menschlichen Leben, machen.

Im letzten Heft habe ich von meinem Versuch berichtet, unsere Bischöfe zu einer intensiveren Zusammenarbeit und zu einer Bereinigung gegenseitig erhobener Vorwürfe anzuregen. Ich werde diese Bemühungen fortsetzen und demnächst davon berichten. Bitte unterstützen auch Sie diese Bemühungen durch Ihr Gebet und, wenn möglich, auch durch Ihre Appelle.

Allen, die unsere Arbeit unterstützt haben, möchte ich ganz herzlich danken.

Ihr Eberhard Heller

***

NACHRUF:

In letzter Zeit sind von unseren Lesern folgende Personen verstorben: Fräulein M. Broschart aus Spiesen, der hochw. Herr, Pater Angelicus OFM aus Wil in der Schweiz im Alter von über 8o Jahren (ich hatte diesen lieben, bescheidenen Geistlichen einmal in Basel kennengelernt) und am 8. Februar 1986 im Alter von knapp 85 Jahren der hochverdiente Dr. Hugo Maria Kellner in Rochester / USA. Ihm, der eine der Säulen und Vorkämpfer in unserem Kirchenkampf war - und bei ihm ist dieser Begriff "Kampf" wirklich gerechtfertigt - werde ich im nächsten Haft einen eigenen Nachruf widmen. Beten wir für das Heil der Verstorbenen, damit ihnen Gott in Seinem Reich jene Ruhe schenken möge, die sie auf Erden vermissen mußten. R.I.P. E.H.


REDAKTIONSSCHLUSS: 11.4. 1986.
TITELBILD: Polnische 14. Jahrhundert


BITTE BEACHTEN SIE: DER 15. JAHRGANG DER EINSICHT ENDETE MIT HEFT NR.6 VOM FEBR./MÄRZ 1986.


LESERBRIEF:

Sehr geehrter Herr Dr. Heller!

Lukas 22,49: "Judas, mit einem Kusse verrätst du den Menschensohn!" - "Exzellenz, lieber Günther!" - Hiermit möchte ich Sie bitten mir keine "EINSICHT" mehr zu senden. - G.R.

Anmerkung: Die Redaktion ist G.R. recht dankbar für die jahrelange Mitarbeit, die diese Person für unsere Leser geleistet hat, und bedauert, daß die Anhänglichkeit an die Person eines Klerikers sie blind macht für sachliche Argumente. N.B. das war bisher übrigens die einzige Reaktion, die mir aus der Umgebung von Mgr. Storck auf meinen offenen Brief an ihn zuging. Er selbst zieht es vor, wie bereits früher schon, nicht zu antworten. E. Heller

***

EIN BEKENNTNIS:
"Es ist das Allerselbstverständlichste für mich; mein ganzes Leben, mich selbst mit Leib und Seele habe ich unwiderruflich daran gebunden. Um dieser Selbstverständlichkeit willen hatte ich mich vor fast sieben Jahren den existentiellen Ungewißheiten ausgesetzt, die sich aus einer Suspendierung ergeben. Es ist die Verbundenheit meines ganzen Seins mit Person und Werk des Hochwürdigsten Herrn Erzbischof Lefebvre, also mit ihm und der von ihm gegründeten und von seinem Geist gelenkten Priesterbruderschaft St. Pius X.  Niemand wird mich von dieser verschworenen Einheit lösen können. Er müßte mir das Herz aus dem Leibe reißen und meine Person in ihr Gegenteil verkehren, mich also meiner Identität berauben. GOTT IST MEIN ZEUGE: Alles, was ich getan habe, tue und tun werde, war, ist und wird immer sein ein ungeteilter Dienst an die Priesterbruderschaft, und die von mir gelenkte, das heißt geistig und geistlich geführte actio spes unica ist mit der Priesterbruderschaft unlösbar assoziiert. Dafür ist der schriftliche Segen unseres Erzbischofs ein ewiges Zeugnis." (Pfarrer Milch in seinem Rundbrief vom 14.2.1985) (N.B. wie aus diesem Rundbrief ferner zu entnehmen ist, dürfte Pfr. Milchs Nibelungentreue von gewissen Econern nicht sehr geschätzt sein.)
 
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